Heimatkunde

Natur begreifen – Wald erleben

28. Dezember 2013

Der 09.03.2014 steht unter dem Motto „Natur begreifen – Wald erleben“. Wir besuchen das Erlebnismuseum in Monschau. Eingeladen sind „Jung und Alt“.

Beginn: 11:00 Uhr
Anmeldung: Rosemarie Hülsheger, Tel. 02471-2511
Treffpunkt: Monschau, Parkplatz Handwerkermarkt

Wussten Sie schon? – Orgel der Pfarrkirche St. Antonius Rott

15. Oktober 2013

Die Rotter Pfarrkirche St. Antonius hatte in ihrer Geschichte verschiedene Orgeln. Hier eine kurze Zusammenfassung der Modelle:

Mit Datum vom 09.12.1842 erklärten Pfarrer Dahner und der Gemeinderat von Rott, dass die in der Kirche aufgestellte Orgel noch Eigentum des Pfarrers ist, da er sie auf eigene Rechnung und ohne Rücksprache mit der Gemeinde angekauft hat, auf eigene Kosten erneuern und auch aufsetzen ließ.
Im Jahre 1863 schaffte Pfarrer Böckeler eine Orgel an, welche Orgelbauer G. Krüll u. Co.aus Angermund bei Düsseldorf anfertigte. Die Revision der umgebauten Orgel durch Jakob Wagner von der Paulspfarre in Aachen ergab das folgende Gutachten:
„1. Die Bälge, drei an der Zahl, sind fest und dauerhaft, die Belederung, auch vom Innern der Bälge, ist ebenfalls ganz befriedigend ausgefallen, und liefern erstere auch bei vollem Werke den nötigen Wind.
2. Die Windladen sind außer allen Zweifel lobenswert. Sie lassen bei vollem Winde, die Register mögen geschlossen oder geöffnet sein, keine Luftausströmung gewahren.
3. Die Register des Hauptmanuals sind dem Kostenanschlage gemäß hergestellt. Wenn ich nun auch hier die Bemerkung zu machen mich verpflichtet fühle, dass nach meiner Ansicht die Gamba (Bass namentlich) etwas spät anspricht, so ist auf der anderen Seite doch die Klangfarbe lobenswert und dem Zuge gemäß. Bei der Trompete hätte ich im Diskant einen etwas besseren, nicht so spitzen, schrillen Ton gewünscht. Alle übrigen Züge sind nur lobenswert. Die Register des zweiten Manuals sind ebenfalls dem Kostenanschlage gemäß hergestellt. Die Klangfarbe sämtlicher Register ist nur lobenswert. Das Pedal besteht aus zwei Registern, so wie sie im Kostenanschlag bezeichnet sind. Im Basse hätte ich sie, ohne sie jedoch zu tadeln, etwas stärker gewünscht. Sie liefern in Verbindung mit dem Hauptmanual (ohne die Züge 7 bis 11) einen wirklich schönen, kräftigen, vollen Ton, wie man ihn nur wünschen kann. Die übrigen Teile des ganzen Orgelwerkes sind ebenfalls nach dem Kostenanschlage und verdienen alles Lob.
Mich also über die Orgel im Allgemeinen ausdrückend, erkläre ich, dass die neue Orgel in der Pfarrkirche zu Rott durch äußere Schönheit, durch inneren schönen Ton in all ihren Registern und durch ihre technisch saubere Ausführung meinen ganzen Beifall hat, und der Orgelbauer G. Krüll sich als Meister in seinem Fache bewährt hat.“

Zweimal, nämlich in den Jahren 1876 und 1879, beschließt der Kirchenvorstand die Anschaffung eines neuen Orgelgebläses und eines Balgs und stellt einen Antrag an den Gemeinderat wegen fehlender eigener Mittel. Erst im Juni 1880 wurde die umfassende Reparatur der Orgel seitens der Zivilgemeinde genehmigt, so dass eine Auftragsvergabe für ein neues Orgelgebläse an die Gebrüder Mueller in Reifferscheid erging.
Aber auch die Orgel selbst wurde im Jahre 1893 durch den Burtscheider Orgelbauer Stahlhuth einer Reparatur unterzogen.
Mit Datum vom 14.4.1919 fordert Orgelbauer Klais die Begleichung einer Schuld in Höhe von 2577,96 Mark für eine 1904 gelieferte Orgel. Es finden sich dazu jedoch keinerlei schriftliche Unterlagen, sondern nur ein Kirchenvorstandsbeschluss vom 17.5.1903, wonach der Antoniusbauverein die Anschaffung finanzieren sollte.
Mit dem Betrieb einer Orgel war auch immer das Treten des Blasebalges verbunden. Dies scheint jedoch nicht sehr beliebt gewesen zu sein, da bei der geringen Entlohnung es schwer war, einen Balgtreter zu finden.

Quellen: Pfarrarchiv Rott
Gemeindearchiv Roetgen D IV, 17

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Wussten Sie schon? – FC Jugend Rott

15. August 2013

Weiter geht es mit unserer kleinen Serie über Rotter Vereine. Heute geht es um einen Fussballverein:
Mit Datum vom 22.12.1927 meldete der Vorsitzende Klemens Meder den Fußballverein „FC Jugend Rott“ unter Beifügung der Statuten beim Bürgermeisteramt Roetgen an. Der Verein war entstanden aus einer Reihe fussballbegeisterter Burschen, die auf den abgegrasten Weiden im Dorfe Fussball gespielt hatten, auch gegen Nachbardörfer. Die Familie Roentgen stellte dem „FC Jugend Rott“ eine Wiese im Bereich des heutigen Hauses Roetgener Strasse 7 als Fussballplatz zur Verfügung. Durch die Aufkündigung des Platzes ruhte der Spielbetrieb, bis es 1935 unter Leitung von Kaspar Nievelstein zur Neugründung des „Sportvereins Rott“ und zur Aufnahme des Spielbetriebs auf dem Sportplatz am Faggenwinkel kam.

Quelle: Rainer Hülsheger, “Rott Erinnerungen, Band 3 ”

SV-Rott-1948

Erste Mannschaft des SV Rott 1948

Wussten Sie schon? – Männergesangverein St. Cäcilia Rott / Kirchenchor Rott

15. Juli 2013

Der „Männergesangverein St. Cäcilia Rott“ wurde im Jahr 1885 gegründet, wie es das Bild der Vereinsfahne und die Zeitungsanzeige vom 13.08.1910 zum 25jährigen Bestehen ausweisen. Sein erster Dirigent war der damalige Organist, der Schuster Jacob Braun (23). Sein Präsident war Franz Moll (71). Zur Feier des 25jährigen Jubiläums der Priesterweihe Pfarrer Leidgens am 08.09.1895 sangen der Kirchenchor Rott und der Männergesangverein St. Cäcilia. Damit ist der Kirchenchor für 1895 dokumentiert. Am 8. März fand in Mulartshütte eine Papstfeier zur Ehre Papst Leo XIII. statt, die von den Pfarrgemeinden Venwegen und Rott gemeinschaftlich veranstaltet wurde. Neben den Festrednern Pfarrer Schyns aus Venwegen, Pfarrer Hogrebe aus Rott, Pfarrer Esser aus Zweifall, Bürgermeister Heidgen aus Roetgen, Kaufmann Klinkenberg aus Aachen, Lehrer Schmitz aus Rott und Lehrer Biervert aus Mulartshüttetraten die Kirchenchöre aus Rott und Venwegen und die vereinigten Chöre aus Rott auf. Zu den vereinigten Chören zählte daneben sicherlich auch noch der „Männergesangverein Cäcilia“. Möglicherweise ist der ursprünglich reine Männergesangverein im Laufe seines Bestehens in den gemischten Kirchenchor übergegangen, wie man es aus denselben Mitgliedern auf den Bildern beider Chöre schließen kann. Auch eine Zeitungsanzeige vom 09.07.1912 unterscheidet nicht deutlich. Sie spricht zunächst von der Generalversammlung der Cäcilienvereine und zählt dann die Kirchenchöre des Dekanats Montjoie auf, u.a. den Kirchenchor Rott. Vielleicht aber haben auch beide Vereine nebeneinander bestanden, denn bei einer Vereinsregistrierung durch den Bürgermeister ma 02.04.1925, findet der „Männergesangverein Rott“ unter seinem Vorsitzenden Lehrer Philip Engels, der gleichzeitig Dirigent des Kirchenchores war, Erwähnung.

Quelle: Rainer Hülsheger, “Rott Erinnerungen, Band 3 ”

1885-Maennergesangverein Männergesangverein Cäcilia 1885

1930-31-Kirchenchor-Ausflug Ausflug des Kirchenchors Rott, 1930/31

1932-Kirchenchor-Laacher-See Kirchenchor Rott am Laacher See, 1932

 

 

 

Wussten Sie schon? – Blaskapelle Winkhold / Gesellschaft der Musikfreunde

15. Juni 2013

In diesem Jahr feiert der Musikverein Rott sein 60 jähriges Bestehen. Am letzten Samstag wurde durch das Jugendorchester und das große Orchester beim Jubiläumskonzert ein sehr gutes und abwechslungsreiches Progamm geboten. Aus diesem Anlass beschäftigen wir uns in der Wussten Sie schon? – Reihe heute mit zwei Vorgängergruppierungen des Musikvereins.

In seiner Festrede zum 10jährigen Bestehen des Musikvereins Rott im Jahre 1963 erinnerte Pastor Hubert Kourth an eine „Blaskapelle Winkhold“, die vor dem ersten Weltkrieg – oft unter Mitwirkung des weit über die Grenzen des Dekanates Kornelimünster hinaus bekannten Rotter Kirchenchores – viel zum Gelingen von Veranstaltungen kultureller Art in der Gemeinde Rott beigetragen hat. Wenn auch das Wirken dieser „Blaskapelle Winkhold“ z.Zt. nicht mit exakten Daten zu erläutern ist, so gibt es doch eine Reihe von Indizien, die insbesondere die musikalische Begabung der Familie Winkhold verdeutlichen. In einer Liste zur Wahl des Kirchenvorstandes Rott aus dem Jahre 1875 taucht als Bewohner des Hauses Quirinusstrasse 38 (37) ein Musikus Peter Winkhold auf. Um die gleiche Zeit etwa trat  in Friesenrath zur Dorfkirmes die „Winkholdsche Kapelle aus Breinig “ auf. Am 05.04.1831 verkauften die Erben Schartmann das Haus Bergstrasse 30 (59) dem Musikus Joh. Peter Winkhold aus Breinig, der es am 02.04.1833, nachdem er inzwischen nach Rott umgezogen war, wieder veräußerte. Sein Bruder Joh. Friedrich Winkhold, der Besitzer der Gaststätte Quirinusstrasse 23, führte ebenfalls die Berufsbezeichnung Musikant. Stammvater aller Winkholds war ein Stabstrompeter Johann Philipp Winkhold aus Breinig, der im Jahre 1748 eine Frau aus Haaren heiratete.

Die „Musikkapelle Winkhold“ bestand aus dem Vater Peter Winkhold (29), genannt „Bekkisch“, und seinen Söhnen, die im Saale über der eigenen Gaststätte mit Blasinstrumenten Tanzmusik veranstalteten. Während der Saal heute durch die Abteilung von Zimmern wesentlich kleinere Ausmaße aufweist, erstreckte er sich damals über die gesamt Wirtschaft. Die Kapelle spielte auf einer Galerie, die an der Innenseite des südlichen Giebels über die Tanzfläche schwebte. Da die Söne Winkhold später nach Stolberg und Eschweiler verzogen, existierte die Kapelle nach dem ersten Weltkrieg nicht mehr. Eines der Instrumente gehörte jedoch zur Grundausrüstung des 1953 neugegründeten „Musikvereins Rott“.

Um 1930 gründete sich in Rott unter Leitung von Jakob Nießen eine neue Musikkapelle. Zum festen Stamm dieser gehörten Jakob Nießen mit der Geige, Karl Jungblut mit der Trompete, Johann Jungblut am Schgzeug und Peter Hütten am Klavier. Aushilfsweise spielten Aloys Förster aus Mützenich als Posaunist, Karl Theissen aus Haaren als Saxophonist oder Klarinettist und Alfons Coßler aus Roetgen als Trompeter mit. Ähnliche Vereinigungen bestanden auch in anderen Orten des Kreises Monschau, die sich zum Kreismusikerverband Monschau zusammenschlossen. Innerhalb des Verbandes vereinbarte man, im jährlichen Wechsel in jedem der beteiligten Orte ein Sommer- und ein Winterfest zu veranstalten. Am 22.07.1934 fand dieses Fest in Rott statt. In der Schulchronik heißt es: Die hiesige „Gesellschaft der Musikfreunde“ veranstaltete ein Musikfest. Vier auswärtige Vereine hatten sich eingefunden. Nach einem Festzug durch den Ort legten die Vereine im Saale Hütten Proben ihres Können ab.“ Der Umzug war ein großes Ereignis für das Dorf und insbesondere die Rotter Musikfreunde als Organisatoren marschierten stolz im schwarzen Anzug und im Zylinder durch die Straßen. Durch die Einberufung zum Militär- und Kriegsdienst zerfiel die Musikergruppe wieder, jedoch gehörten Jakob Nießen und Karl Jungblut zu den Gründungsmitgliedern des Musikvereins Rott im Jahre 1953.

Quelle: Rainer Hülsheger, “Rott Erinnerungen, Band 3 ”

Die nachfolgenden Fotos wurden der Webseite des Musikvereins Rott 1953 e.V. entnommen.

Chronik_Karl_Junblut  Musik-Logo  Chronik_Auf_Friedhof

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